Was sie über Gesprächstherapie oder Gesprächspsychotherapie wissen sollten, bevor sie einen Gesprächstherapeuten aufsuchen.  Reiner Grote Wiesbaden/Mainz

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Der Personzentrierte Ansatz wurde von dem amerikanischen Psychologen Carl R. Rogers (1902-1987) aus seiner psychotherapeutischen und pädagogischen Arbeit mit Erwachsenen und Kindern entwickelt: Im Mittelpunkt von Psychotherapie und Beratung steht die Person - nicht das Problem. Menschen erfahren und lernen in Psychotherapie oder Beratung, ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. Für das Psychotherapieverfahren ist in Deutschland der Name "Gesprächspsychotherapie" bzw. "Klientenzentrierte Psychotherapie" gebräuchlich. Der Therapeut bzw. der Berater begegnen dem Klienten:

  • mit positiver Wertschätzung und Achtung
  • vorurteilsfrei und versteht ihn aus dessen Lebenszusammenhängen
  • ohne Fassade und Experten-Attitüde. Die Therapeutin / der Therapeut ist der Klientin / dem Klienten als konkrete Person erfahrbar.

 

Die Motivation des Menschen resultiert aus seiner Tendenz, sich selbst verwirklichen zu wollen. Diese allein motivierende Kraft nennt man in der Gesprächstherapie die Aktualisierungstendenz. Rogers` (1959) Definition dieser Tendenz ist folgendermaßen: "Dies ist die innewohnende Tendenz des Organismus, all seine Kapazitäten auf die Arten zu entwickeln, die dazu dienen, den Organismus aufrechtzuerhalten oder zu verbessern" (Rogers IN: Cochrane/ Holloway, 1982, S. 31). Rogers sieht die Aktualisierungstendenz als das einzige Motiv. Es hat eine zentrale Position im Bewertungsprozess des Individuums, d.h. Erfahrungen werden danach bewertet, inwieweit sie der Person helfen, seine Selbstverwirklichungsbedürfnisse zu befriedigen.

 

Dazu sagt Rogers weiter:

"... bei voller Bewusstheit wird man sich dieser organismischen Selbstregulation bewusst, man kann sich dem Organismus überlassen, ohne Intervention, ohne Unterbrechung; wir können uns auf die Weisheit des Organismus verlassen" (a.a.O, S. 31).